Warum Zu-Fuß-Gehen gut für die Wirtschaft ist
Einkaufsstraßen profitieren von Fußgängerzonen
Wo der Verkehr verlangsamt und das Zu-Fuß-Gehen ermöglicht wird, profitiert auch die lokale Wirtschaft. Die Kärntner Straße in Wien, die 1974 zur ersten dauerhaften Fußgängerzone wurde, zeigt eindrucksvoll diese positive Veränderung.Dabei wurde der Fokus aufs Zu-Fuß-Gehen in dieser Region anfangs mit Skepsis betrachtet, da ein Rückgang des Geschäftsverkehrs befürchtet wurde. Rund 50 Jahre später hat sich diese Befürchtung als gegenstandslos erwiesen, die Fußgängerzone hat das Geschäft sogar eher belebt. Mittlerweile sind die meisten großen Einkaufsstraßen in Wien Fußgänger- oder Begegnungszonen. Denkt man zum Beispiel auch an die Mariahilfer Straße in Wien, kann man sich eine Straße ohne Kfz-Beschränkung kaum noch vorstellen.
Wirtschaftsfaktor Zu-Fuß-Gehen: Zahlreiche Branchen profitieren
Eine Studie der Technischen Universität Wien, im Auftrag von klimaaktiv mobil, misst erstmals in Zahlen den hohen Stellenwert des Zu-Fuß-Gehens für die Volkswirtschaft. Der Fokus der Studie liegt auf dem Zu-Fuß-Gehen im Alltag; sportliche Aktivitäten wie Joggen oder Laufen wurden dabei nicht gemessen.
Das Zu-Fuß-Gehen begleitet uns im Alltag überall – das zeigen die zahlreichen Branchen, die direkt oder indirekt davon beeinflusst sind: Sei es der Schuhhersteller, der Bekleidungsgroßhandel (z. B. Schnürsenkel, Einkaufstrolleys, etc.) oder der Tiefbau mit der Schaffung von Gehwegen. Der Wert des Zu-Fuß-Gehens lässt sich daher auch in Zahlen ausdrücken. Mit einer Bruttowertschöpfung von 563,7 Mio. Euro liegt der Alltags-Fußverkehr etwa gleichauf mit dem gesamten Online-Handel, der 534,1 Mio. Euro ausmacht.
Zu-Fuß-Gehen sichert Arbeitsplätze
Das Zu-Fuß-Gehen hat in Österreich eine große Bedeutung für die Beschäftigung. Jeder 733. Arbeitsplatz in Österreich ist direkt darauf zurückzuführen – jeder 86. Arbeitsplatz, wenn man das Wandern und Spazieren in der Freizeit berücksichtigt. Insgesamt haben 45.000 Personen durch das Zu-Fuß-Gehen und Wandern einen Vollzeit-Arbeitsplatz. Das entspricht 1,16 Prozent aller Erwerbstätigen in Österreich. Also am besten gleich losmarschieren und die heimische Wirtschaft stärken!